FAQ

Häufig gestellte Fragen

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Wofür und für wen steht FiResMA?

FiResMA steht für First Responder Medic Academy:

Jeder Begriff steht für ein Synonym:

,,First"

für Exekutivbehörden
(beispielhaft Polizei, Zoll und auch Bundeswehr)



,,Responder"

für Feuerwehr und Katastrophenschutz



,,Medic"

für medizinisches Fachpersonal
(beispielhaft Ärzte, Rettungsdienst, Pflege)



,,Academy"

für grundsätzlich JEDEN
(beispielhaft Arbeitnehmende /-gebende, Beschäftigte von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Fahrlernende, Eltern und Hundebesitzende)

Was sind zivile Kursformate?

Zivile Kursformate haben keine Zulassungskriterien und richten sich grundsätzlichen an JEDEN.

Ausbildungformate sind hier unter anderem:

Standard Erste Hilfe Kurs
insbesondere für Fahrlernende, Arbeitnehmende und -gebende

Erste Hilfe am Kind
insbesondere für Eltern, Beschäftigte von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen

Erste Hilfe am Hund
insbesondere für Hundebesitzende /-betreuende

Massive Bleeding Care - MBC
Erkennen und Versorgen von lebensbedrohlichen Blutungen

Aus- und Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal

Was ist taktische Erste Hilfe / Einsatzmedizin?

Taktische Medizin befasst sich mit der medizinischen Notfallversorgung unter besonderen Bedingungen. Sie charakterisiert sich durch die Abstufung von verschiedenen Gefahrenbereichen, an denen sich wiederum die medizinischen Maßnahmen orientieren.

,,Besondere Bedingungen" meinen ein sogenanntes taktisches Umfeld. Eine gute medizinische Versorgung ohne taktische Komponente kann von kurzer Dauer sein und im gegebenen Fall sogar weitere Leben, insbesondere das der Einsatzkräfte gefährden oder gar kosten. Weiterhin sind einsatztypische Verletzungsbilder (Stich- und Schussverletzungen) zu versorgen, dessen Art und Umgang weit über das Ausbildungsformat eines standardisierten Erste Hilfe-Kurses hinausgehen.

Im militärischen sind es die Gefechtsbedingungen und im zivilen Bereich zumeist polizeiliche Lagen, wie Terroranschläge, Amokläufe, unfriedliche Demonstrationen oder andere Einsätze mit Gefahrenpotenzial. Zu letzteren zählen beispielsweise auch häusliche Gewalten oder Bedrohungslagen. Ebenso kann bei einem Verkehrsunfall mit Gefahrgut eine taktische Lage entstehen, die eine differenzierte medizinische Versorgung erfordert.

Die Gemeinsamkeit der oben genannten Ausführungen, ist das Ausbleiben der regulären Rettungskette. Bedingt durch eine nicht kalkulierbare Gefährdung der zivilen Rettungskräfte ist die herkömmliche medizinische Notfallversorgung nicht mehr gegeben. Dies kann zur Folge haben, dass es zu einem deutlichen Missverhältnis von Verwundeten und Ersthelfenden sowie verlängerten Versorgungswegen kommt.

Typisch für die taktische Einsatzmedizin sind zudem weitere erschwerte Bedingungen hinsichtlich der Licht- und Geräuschverhältnisse, medizinischer Ausrüstung, der Sicherheit und Hygiene. Folglich kann es zu Abweichungen von konventionellen Leitlinien der zivilen Notfallmedizin kommen.

Wofür steht TVV?

TVV steht für

Taktische Verwundetenversorgung

(siehe taktische Erste Hilfe / Einsatzmedizin)

Wofür steht TCCC?

TCCC steht für

Tactical Combat Casualty Care.

TCCC wurde in den 1990er Jahren in den USA für die medizinische Notfallversorgung durch Soldaten im Gefecht entwickelt. Diese Richtlinien entstammen den operativen und medizinischen Erfahrungen aus Vietnam sowie Somalia und befassen sich mit der Verwundetenversorgung insbesondere geprägt durch erweiterte Ersten Hilfe Maßnahmen im präklinischen (vor der Behandlung im Krankenhaus) Bereich, die auf verlängerte Versorgungswege zurückzuführen sind.

TCCC - Überblick

Tactical Combat Casualty Care...

…erweiterte medizinische Notfallversorgung durch Soldaten im Kampfeinsatz im Hinblick
auf verlängerte Versorgungswege.

… alle im Kampfgebiet Eingesetzten sind in den Richtlinien geschult, operatives und medizinisches Vorgehen
baut auf diesem Faktor auf.

…ist für die Besonderheiten und Bedingungen im Kampfeinsatz ausgerichtet.

…als Verwundeter ist ein gesunder 18-45 jähriger Soldat vorgesehen.

...basiert auf dem Vorhandensein von einem militärisch-medizinischen Unterstützungssystem
sowie militärischen Einsatzregeln.

…Missionsziel ist die Beherrschung feindlicher Streitkräfte, dies erfolgt charakteristisch durch
Räumen, Halten oder Erobern von Territorien.

…Anwendung im zivilen Bereich ist limitiert:

...im Kampfgebiet gelten andere, längere Versorgungswege sowie rechtliche Voraussetzungen,
für beispielsweise geringer ausgebildete Ersthelfende.

...kann den zivilen notfallmedizinischen Richtlinien und Standards widersprechen.

Beispiele hierfür sind
die präklinische (Behandlung vorm Krankenhaus) Gabe von Antibiotika
und die Nadeldekompression durch nicht medizinisches Personal.

Wofür steht TECC?

TECC steht für

Tactical Emergency Casualty Care.

TECC basiert auf den Grundlagen von TCCC und ist das zivile Pendant zu TCCC. Es ist explizit auf die nicht militärische, zivile Notfallversorgung für BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), also unter anderem Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst entwickelt worden.

TECC - Überblick

Tactical Emergency Casualty Care...

…Grundlagen von TCCC und explizit für die nicht militärische, zivile Notfallversorgung durch BOS
(Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben).

…legt weniger Wert auf spezifische Produktempfehlungen.

...die behördenübergreifende Kommunikation und Interaktion
mit Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei steht im Vordergrund.

...insbesondere ist die Evakuierung und Versorgung von nichtkämpfenden Zivilisten,
auch die Behandlung von Kindern, inbegriffen.

…anwendbar auf jegliche andere Gefahren, wie Feuer, Gefahrgutunfälle oder CBRN
(chemisch, biologisch, radiologisch nuklear).

...Fachterminus unterscheidet sich von TCCC beispielhaft mit „Care under Fire“ („Versorgung unter Beschuss“)
zu TECC mit „Direct Threat Care“ („Versorgung unter direkter Bedrohung“).

…Missionsziel ist eine Rettungsoperation, ferner Gefahrenabwehr um
die zivile Morbidität (Verletztenrate) und Mortalität (Sterblichkeitsrate) zu begrenzen.

...verfolgt, unter der Maßgabe von verhältnismäßiger Gewaltanwendung,
den Grundsatz „helfen und beschützen“.

Wofür steht (E)IFAK?

IFAK steht für

Individual First Aid Kit
(Individuelles Erste Hilfe Set).

Es kommt ursprünglich aus dem militärischen Bereich und meint vereinfacht ausgedrückt:

überlebenswichtiges
Erste Hilfe Equipment
für besondere Einsatzsituationen


EIFAK steht für

Essential Individual First Aid Kit.

... aufs "wesentliche" reduzierte Form des IFAKs.

... aufs "wesentliche" reduziertes Equipment.

... aufs "wesentliche" reduzierte Aus- und Fortbildung.

Wofür steht BOS?

BOS steht für

Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich um Organe, die mit der Abwehr von Gefahren betraut sind oder auch als Blaulichtorganisationen bezeichnet werden.

Typischerweise handelt es sich hier um Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst.

Wofür steht Massive Bleeding?

Massive Bleeding steht für

eine lebensbedrohliche sichtbare Blutung,

die unversorgt in kürzester Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tode führt.

Eine andere Bezeichnung, die jedoch dasselbe meint ist kritische Blutung.

Was ist ein Schema oder Algorithmus zur Schnellbeurteilung?

Ein Schema oder Algorithmus ist ein roter Faden für Helfende.
Insbesondere in zeitkritischen oder belastenden Situationen gibt dieser Leitfaden durch zielstrebiges und priorisiertes Vorgehen, Handlungssicherheit.

Das Grundprinzip derartiger Algorithmen lautet:

„Treat first, what kills first!“
(,,Behandle erst, was zuerst tötet!")

Wofür MARCH-ON?

MARCH - ON ist ein Algorithmus zur Schnellbeurteilung von Verwundeten.
Er wird vorrangig vom Militär oder Spezialeinheiten verwendet.

MARCH - ON steht für

M - Massive Bleeding
(lebensbedrohliche, sichtbare Blutung)

A - Airway
(Atemweg)

R - Respiration
(Atmung)

C - Circulation
(Kreislauf)

H - Head
(Kopf)

O - Other Wounds
(weitere Wunden)

N - Narcotics
(Medikamente / Betäubungsmittel)


Im zivilen Rettungsdienst hingegen findet grundsätzlich das xABCDE-Schema Anwendung.

Wofür steht xABCDE?

xABCDE ist ein Algorithmus zur Schnellbeurteilung von Verwundeten und Kranken.
Er wird typischerweise im zivilen Rettungsdienst verwendet.

xABCDE steht für

x - eXsanguination
(Ausblutung = lebensbedrohliche, sichtbare Blutung)

A - Airway
(Atemweg)

B - Breathing
(Beatmung)

C - Circulation
(Kreislauf)

D - Disability
(neurologisches Defizit)

E - Exposure/Environment
(Exposition / Erweiterte Maßnahmen)


Der Grundstock des Schemas lautet ABCDE,
im Falles eines Traumas (Verletzung durch Gewalteinwirkung) kommt das "x" für Ausblutung hinzu.

Früher hieß das xABCDE-Schema cABCDE.
Dabei stand das kleine "c" für "critical Bleeding", also "kritische Blutung".
Das kleine "c" wurde durch "x" ersetzt, um Verwechslungen innerhalb des Schemas,
sowohl bei der Schnellbeurteilung als auch bei der Übergabe, vorzubeugen.

Das xABCDE-Schema ist für Organe und Einrichtungen, die als Bindeglied zur zivilen Rettungskette fungieren,
ferner auf eine Übergabe an den zivilen Rettungsdienst angewiesen sind, empfehlenswert.

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